Felix Mendelssohn Bartholdy: Die Hebriden (Fingalshöhle)

Die Fingalshöhle in Schottland (Public Domain)

Mendelssohns Konzert-Ouvertüre Die Hebriden oder Die Fingalshöhle (Fingal’s Cave) Op. 26 ist eine Komposition, die durch einen Besuch des Komponisten 1829 mit dem befreundeten Dichter Karl Klingemann motiviert worden ist. Nach einem Besuch der Höhle auf der schottischen Insel Staffa komponierte Mendelssohn eine erste Fassung des Werkes, die er in Paris unter dem Titel Die einsame Insel fertigstellte. Eine Überarbeitung der Komposition wurde 1832 in Rom abgeschlossen und unter der Leitung von Thomas Attwood in London aufgeführt. Bei der Überarbeitung des Werkes nach dieser Aufführung erlangte die Komposition ihre heutige Gestalt, diese Endfassung wurde unter der Leitung des Komponisten 1833 in Berlin aufgeführt. Das Werk wurde von späteren Komponisten sehr gelobt. Johannes Brahms schrieb beispielsweise: »Alle meine Werke gäbe ich darum, wenn ich eine Ouvertüre wie die Hebriden von Mendelssohn hätte schreiben können« und selbst der antisemitisch geprägte Richard Wagner lobte den jüdischen Musiker Felix Mendelssohn Bartholdy als »erstklassigen Landschaftsmaler«.

Inhalt

Formale Analyse

Hs
Ül
Ss
Sg
Df
Hs + Ül
Ss
Sg (Animato)
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Die Form der Ouvertüre lässt sich über das Modell der Sonatenhauptsatzform verstehen. Die Exposition besteht aus einem Hauptsatz (Hs) in h-Moll, dem eine Überleitung (Ül), ein Seitensatz (Ss) in der Nebentonart D-Dur sowie eine Schlussgruppe folgt. Nach der Exposition ist eine Durchführung (Df) zu hören, der eine Wiederkehr von Material aus der Exposition folgt. Der Satz schließt ein AnimatoAbschnitt ab, der mit kraftvollen Orchesterschlägen sowie mit einer solistischen Klarinette effektvoll endet.

Der Hauptsatz beginnt harmonisch mit Terzrückungen (von h-Moll nach D-Dur und fis-Moll), die modern klingen und einem Motiv, das eine tonmalerische Darstellung einer Wellenbewegungen an der Fingalshöhle nahelegt:

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Typisch für Überleitungen sind ein motivischer Beginn wie der Hauptsatz, eine sich anschließende Steigerung zum Forte (das in dieser Komposition ebenfalls in Wellen erreicht wird) sowie eine Modulation in die Nebentonart D-Dur. In dieser Tonart schließt sich der Überleitung der Seitensatz an, der die seichte Wellenbewegung des Anfangs weiter vermittelt:

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Die Exposition wird durch eine Schlussgruppe beschlossen, die wiederum das Motiv des Anfangs im Rahmen eines verminderten Septakkords aufgreift.

Nach der Exposition folgt die Durchführung, die über weite Teile durch einen leisen Tonfall geprägt ist und nur kurz vor der Reprise einen Ausbruch ins Forte hat, der die Reprise vorbereitet.

Wie Wiederkehr des Anfangs ist für Mendelssohn im Auslassen spezifischer Formfunktionen (hier Überleitung und Schlussgruppe) durchaus charakteristisch. Die Funktion der Schlussgruppe übernimmt ein Animato-Formteil, der formal ein Gegengewicht zur Durchführung bildet und das Werk zu einem furiosen Abschluss bringt.

Materialien

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Aufnahmen

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Felix Mendelssohn Bartholdy, Ouvertüre 'Die Hebriden' Op. 26 (Fingalshöhle), Hochschulsymphonieorchester (München), Ltg. Marcus Bosch, Konzertmitschnitt mit Postproduktion der Hochschule für Musik und Theater München 2021, Lizenz: CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de)

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Die Hebriden